Das Coming-out ist auch 2020 noch ein schwieriger Prozess

Jedes Jahr steht der 11. Oktober weltweit im Zeichen des Coming-outs – der Prozess einer Person, sich zu ihrer sexuellen Identität oder ihrer Geschlechtsidentität im privaten oder öffentlichen Kreis zu bekennen, wenn diese von der gesellschaftlich festgelegten Geschlechterrolle abweicht.

Anlässlich dieses wichtigen Tages erklärt Joram Ulmke, Landesvorsitzender der LSU Brandenburg:

„Dieses Jahr möchten wir den Coming-out-Day nutzen, um auf die fehlenden Angebote für Menschen, die sich gerade im Coming-out-Prozess befinden, im Land Brandenburg – gerade im ländlichen Raum – hinzuweisen. Oft sind sehr weite Wege notwendig, um Beratungs- oder Hilfsangebote wahrnehmen zu können. Auch im Jahr 2020 ist es für viele Menschen noch immer schwer, offen zu sich und der eigenen sexuellen Orientierung bzw. der eigenen sexuellen Identität zu stehen. Anfeindungen oder der Ausschluss aus der eigenen Familie stehen noch immer auf der Tagesordnung. Gerade junge Menschen brauchen Angebote und Möglichkeiten sich auszutauschen. Nichts ist schlimmer, als den gesamten Prozess des Coming-outs allein durchstehen zu müssen. Leider belegt die sehr hohe Suizidrate unter queeren Jugendlichen, wie schwer die Situation für viele ist.“

Die LSU Brandenburg wirbt dafür, Hilfs- und Beratungsangebote in die Fläche des Bundeslandes zu bringen und darüber hinaus auch die Schulsozialarbeiter zu sensibilisieren, auf Warnzeichen von Schülerinnen und Schülern zu achten, um ihnen Hilfe anbieten zu können. Entsprechende Schulungen und Weiterbildungen sollten dazu organisiert und durchgeführt werden.